Richtig umgehen mit Facebook, Google & Co.: Hohenheimer Studierende nominiert für Deutschen Engagementpreis 2010 [13.10.10]
Für ihre bundesweiten Schul-Workshops zum Thema Internetsicherheit sind Markus Merkle, der an der Universität Hohenheim Kommunikationswissenschaft studiert, und seine studentischen Mitstreiter jetzt für die Endausscheidung des „Deutschen Engagementpreis 2010“ nominiert worden.Lernen, was sonst nicht auf dem Unterrichtsplan steht: Welche Fotos sollten Schüler besser nicht auf SchülerVZ hochladen? Was passiert, wenn ich Google als Suchmaschine benutzte? Wie anonym bin ich im Netz?
Die Schule lehrt vieles. Aber bereitet sie Schüler auch auf das tägliche Überleben in der Kommunikations-Gesellschaft 2.0 vor? „Nicht ausreichend“, findet Markus Merkle, der an der Universität Hohenheim Kommunikationswissenschaft studiert.
„Viele Jugendliche nutzen neue Medien heute ganz selbstverständlich. Das bedeutet jedoch nicht, dass sie automatisch über alle Gefahren und Möglichkeiten Bescheid wissen. Bisher gibt es an Schulen allerdings kaum einen Ansprechpartner für all die Fragen, die Schüler rund um die neue Medien umtreiben“, erklärt der Hohenheimer Student seine Motivation für das Projekt.
Mittlerweile sind die Workshops der Studierenden, die sich neben Schülern auch an Eltern und Lehrer richten, bundesweit gefragt. „Wir bekommen Anfragen von Schulen aus der ganzen Republik“, berichtet Merkle. „An der Arbeit mit den Jugendlichen gefällt mir besonders, dass ich Inhalte aus meinem Kommunikationswissenschaftsstudium ganz praktisch anwenden kann.“
Bundesjustizministerin hat schon für die Studierenden gevotet
Nun soll das ehrenamtliche Engagement der Studierenden auf höchster Ebene Anerkennung finden. Die studentische Initiative Medienkompetenz 2.0 ist nominiert für den Deutschen Engagementpreis 2010 – Kategorie „Publikumspreis“.
Aus 800 eingereichten Projekten schaffte es die Gruppe unter anderem mit Studenten aus Hohenheim auf die sogenannte „Shortlist“ unter die 20 besten. Ab sofort bis einschließlich 15. November kann nun die Öffentlichkeit per Online-Voting unter http://vote.medienkompetenz20.de ihre Stimme für die jungen Medienmacher abgeben. Die Gewinner des Publikumspreises erwartet ein Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro.
Als eine der ersten dürfte Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger für Merkle und sein Team gevotet haben. Denn die Studierenden konnten sie nach einem Vortrag spontan als Schirmherrin für ihre Initiative gewinnen.
Vorgeschlagen für den Preis wurden die Studierenden von der Stiftung Bürgermut – einem Netzwerk aus engagierten Bürgerinnen und Bürgern. Sollten sie es bis ganz oben auf das Treppchen schaffen, möchten die Studierenden die 10.000 Euro Preisgeld komplett in ihre Initiative und damit in die Medienerziehung von Kindern und Jugendlichen stecken.
Hintergrundinformation zur Initiative
Die Initiative Medienkompetenz 2.0 besteht aus Studierenden aller Fachrichtungen, darunter auch einige Hohenheimer, die sich nicht nur in ihrer Freizeit mit der Materie beschäftigen, sondern auch im Studium thematisch damit zu tun haben. Im Team mit dabei sind unter anderem Medieninformatiker, Kommunikationswissenschaftler und Jura-Studenten. Mittlerweile gibt es über ganz Deutschland verteilt studentische Regionalteams die Vorträge, Schulungen oder Workshops anbieten.
Bereits als Gymnasiasten hatte das schlagkräftige Team seit 2005 große Filmfestivals und einen Medienkongress initiiert. Danach folgte der Aufbau mehrerer Medien-AGs. Nach der Beendigung des Gymnasiums gründeten die ehemaligen Schüler gemeinsam mit weiteren Kommilitonen die Initiative Medienkompetenz 2.0. Ihr gemeinsames Anliegen ist die Vermittlung von Medienkompetenz. Neben der Beratung und Unterstützung anderer Schulen bei Medienprojekten, liege ihr derzeitiger Schwerpunkt auf dem Thema Jugendmedienschutz. Da viele Gefahren im Internet lauerten, ist ihr Ziel, das Bewusstsein für den richtigen Umgang mit den neuen Medien zu schärfen. Mit Vorträgen und Workshops weisen sie Kinder und Jugendliche aber auch die Eltern und Lehrer in die Vielfalt der neuen Medienwelt ein.
Mehr Infos im Internet unter www.medienkompetenz20.de
Hintergrundinformationen zum Preis
Die Kampagne „Geben gibt.“ hat sich zum Ziel gesetzt, freiwilliges Engagement in Deutschland nachhaltig zu stärken. Um auch in Zukunft freiwilliges Engagement und die dahinter stehenden Personen auszuzeichnen, hat sie den Deutschen Engagementpreis ins Leben gerufen. Nach dem erfolgreichen Start in 2009 wird der Preis in diesem Jahr zum zweiten Mal verliehen. Initiatoren der Kampagne sind die großen gemeinnützigen Dachverbände sowie bundesweite Netzwerke und Initiativen, die sich zum „Bündnis für Engagement“ zusammengeschlossen haben. Der Deutsche Engagementpreis wird neben dem Publikumspreis auch in den Kategorien Politik & Verwaltung, Wirtschaft, Gemeinnütziger Dritter Sektor & Einzelperson sowie der diesjährigen Schwerpunktkategorie Jugendengagement verliehen. Eine Jury aus 14 Experten bewertet die Einreichungen und entscheidet über die Gewinner in diesen vier Kategorien sowie über die Vorauswahl für das Online-Voting. Mehr Infos im Internet unter www.geben-gibt.de/wettbewerb