Ein neues Schwergewicht der Forschung sucht nach nachhaltigen Lösungen gegen Ernährungsunsicherheit und Unterernährung in den Slums von Nairobi  [27.07.21]

Das Fachgebiet Haushalts- und Konsumökonomik (530A) freut sich über ein neues Schwergewicht der Forschung: Dr. Steffen Otterbach, Dr. Hamid Oskorouchi und Prof. Dr. Alfonso Sousa-Poza haben in Zusammenarbeit mit Katerina Potapova (Forschungszentrum für Gesundheitswissenschaften) rund 400.000 Euro für die Universität Hohenheim eingeworben, um nach nachhaltigen Lösungen zur Stärkung der Wissens- und Resilienzsysteme gegen Ernährungsunsicherheit und Unterernährung in den Slums von Nairobi zu suchen. Das Projekt „SURE-FOOD ─ Strengthening Urban REsilience in FOOD and nutrition security in Kenya“ führt das Forschungsteam in Kooperation mit den Projektpartnern der University of Nairobi und Egerton University durch. Das Forschungsprojekt startete am 1. Juni dieses Jahres. Es ist auf drei Jahre ausgelegt und wird insgesamt mit 750.000 Euro vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.

open-air Nahrungsmittelmarkt; Foto: Herr Otterbach

Kenias Hauptstadt Nairobi gehört zu den am schnellsten wachsenden Städten auf dem afrikanischen Kontinent. Die rasant voranschreitende Urbanisierung führt zu einer Ausbreitung von informellen Siedlungen (Slums), wodurch sich die Einkommensunterschiede vergrößern und städtische Armut zunimmt. Die Menschen in den Slums gehören zu den Ärmsten der Armen und haben durch den stark eingeschränkten Zugang zu Wasser und sanitären Einrichtungen sowie zu Bildung und Beschäftigung die schlechtesten gesundheitlichen und sozioökonomischen Voraussetzungen im Vergleich zu allen anderen gesellschaftlichen Gruppen in Kenia (einschließlich der Bewohner:innen ländlicher Gebiete). Außerdem sind sie weitaus häufiger Gewalt und sozialen Unruhen ausgesetzt.

Ziel des Projekts ist es, nach nachhaltigen Lösungen zur Stärkung der Wissens- und Resilienzsysteme gegen Ernährungsunsicherheit und Unterernährung in den Slums von Nairobi zu suchen, deren Bewohner:innen oft weniger als 2 Dollar am Tag an Einkommen zur Verfügung haben. Hierzu werden Längsschnitterhebungen in vier Slums von Nairobi (Kangemi, Kawangware, Kibera und Mathare) auf Haushaltsebene und auf der Ebene der (oft) informellen open-air Nahrungsmittelmärkte durchgeführt und miteinander verlinkt. Auf Haushalts- und Marktebene werden verschiedene Interventionen wie bspw. urban gardening durchgeführt, um den Entscheidungsträger:innen, der Wissenschaft und weiteren gesellschaftlichen und politischen Akteuren Daten und Ergebnisse zur Verfügung zu stellen, die evidenzbasierte Handlungsempfehlungen und Lösungsansätze ermöglichen.

 

Eckdaten des Projekts:

  • Projekttitel: SURE-FOOD ─ Strengthening Urban REsilience in FOOD and nutrition security in Kenya
  • Fördersumme/Geldgeber: Das Projekt wird insgesamt mit 750.000 Euro vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF); Hohenheimer Anteil: ca. 400.000 Euro
  • Projektdauer: 01.06.2021 – 31.05.2024

Weiterführende Links:

 

Schwergewichte der Forschung:

Als „Schwergewichte der Forschung“ gelten herausragende Forschungsprojekte mit einem finanziellen Volumen von mindestens 350.000 Euro bei den Experimental- bzw. 150.000 Euro bei den Sozial- und Gesellschaftswissenschaften. Die Pressestelle begleitet solche Projekte mit einer internen Meldung und einer Pressemitteilung.

 

 

 


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