Neuorganisation der Steps-Projekte – Teil 4 [04.11.19]
Die Teilprojekte Wissenschaftliches Schreiben (Steps³) und Schreiben als Instrument zum kritischen Denken (Steps 4.0) stellen sich vor
Die Hauptwährung in der Forschung ist das niedergeschriebene und anschließend publizierte Wort. Es ermöglicht die Teilnahme am wissenschaftlichen Diskurs und den Austausch in der Community. Für Studierende gilt dies, wenn nicht in vollem Umfang, doch in Bezug auf viele Prüfungs- und Studienleistungen, spätestens allerdings für die Bachelor- und Masterarbeit. Wissenschaftliches Schreiben markiert hier noch einmal einen in der Schule nicht gelehrten Spezialfall, der demnach im Studium vermittelt und eingeübt werden muss. Komplizierte Sachverhalte präzise und im Duktus der jeweiligen Disziplin zu Papier zu bringen, ist eine Kernkompetenz, die für ein erfolgreiches Studium zwingend erforderlich ist. Da Schreiben häufig ein individueller Prozess ist, ergibt sich ein Betreuungs- und Lehraufwand, der durch die universitären Lehr- und Lernformate sowie personelle Ressourcen nicht immer zu leisten ist. Dies gilt besonders zu Beginn des Studiums, da hier Informationen in Großveranstaltungen im Format one to many vermittelt werden müssen. Gleichzeitig kann das Einüben wissenschaftlichen Schreibens aber nicht auf das Ende des Studiums verschoben werden, da es 1. bereits früh im Studienverlauf gebraucht und 2. einer kontinuierlichen Übung bedarf.
Um diese strukturelle Gegebenheit zu entschärfen, bieten die Teilprojekte Schreiben (Wissenschaftliches Schreiben, Steps³) und Schreiben als Instrument zum kritischen Denken (Steps 4.0) Angebote für Studierende, um deren Schreibkompetenzen aufzubauen und zu erweitern, und für Lehrende, um Schreibanlässe erfolgreich und an das individuelle Lehrformat angepasst in die Lehre zu integrieren.
Mit dem Schreibprozess untrennbar verbunden, ist aber immer auch ein Verstehensprozess. Quellen, egal welcher Form, aus denen sich das Wissen für ein zu bearbeitendes Thema speist, müssen verstanden werden, bevor sie gewinnbringend weiterverarbeitet werden können. So helfen die Angebote für Studierende immer auch die Funktionsweise der wissenschaftlichen Communities und die Produktionszusammenhänge ihrer Texte und deren Inhalte zu verstehen. Mit diesem Verständnis erhöht sich gleichzeitig die Akzeptanz für das Referenzsystem von Zitation und Literaturverweisen. Weiterhin gehört die Fähigkeit des Gliederns und Strukturierens eines zu schreibenden Textes in das Kompetenzportfolio von Studierenden. Die Teilprojekte tragen der Vermittlung von Schreibkompetenzen deshalb ganzheitlich Rechnung und fokussieren nicht lediglich auf eine Korrektur von Texten, sondern setzen bei Verständnis und Planung an und vermittelte diese beiden Kompetenzen als Grundlage von Schreibarbeiten. Nicht zuletzt verkürzen gut strukturierte und geschriebene Prüfungs- und Studienleistungen die Korrekturzeit und ermöglichen dadurch zügigeres Arbeiten.
In Steps³ wurde dieses Verständnis in die Fakultäten getragen und bereits in Veranstaltungen, Seminaren, Kollegen, Online-Hilfen und persönlichen Sprechstunden umgesetzt. Steps 4.0 stärkt nun fortführend 1. das holistische Verständnis von wissenschaftlichem Schreiben und 2. die Integration in die Curricula. Dies wird 1. durch die Verknüpfung der bis dato vorgestellten Teilprojekte erreicht, in denen Schreiben als fester Bestandteil eines umfassenderen, wissenschaftlichen Prozesses nähergebracht wird und 2. durch die strukturelle Zusammenarbeit mit den Fakultäten und Lehrenden bei der Integration von getesteten und (weiter)entwickelten Veranstaltungen in den Lehrbetrieb. Schreiben, als reflexiver Prozess, macht erworbenes Wissen transparent und ist damit eine grundlegende Befähigung für ein erfolgreiches Studium. Der Projektteil in Steps 4.0 assistiert, wo gewünscht, auch in der Anpassung der Veranstaltungsinhalte und berät Lehrende, wie Prüfungsformen dem wichtigen Stellenwert des Schreibens gerecht werden können.
Hier erhalten Sie einen Überblick der umgesetzten Maßnahmen der Teilprojekte:
- Modulintegrierte Workshops rund um das Thema wissenschaftliches Schreiben (bisher in den Fakultäten Agrarwissenschaft und Naturwissenschaften)
- Beratung (Lehrenden-Sprechstunde, modulintegrierte Sprechstunde für Studierende)
- Fakultätsübergreifende Veranstaltungen zum Thema Schreibkompetenz (Der Workshop „Schreiben“ in der Veranstaltung „Forschung leichtgemacht“ für Studierende der Fakultät Wirtschaftswissenschaften, zu Beginn des SoSe 2020 für alle Fakultäten)
- Begleitende Seminarblöcke als Hilfestellung während dem Verfassen von Bachelorarbeiten (Bachelor-Kolleg für Studierende der Fakultät Agrarwissenschaft)
Für weitere Informationen, wenden Sie sich gerne an Stephanie Schmid, Projektleitung der Steps-Projekte und Teilprojektleitung Schreiben.
Stephanie Schmid
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Raum 1.19
Tel. 0711 459 22300
stephanie.schmid@uni-hohenheim.de