Welche ökonomischen Effekte haben Kommunikationsdienstleistungen?  [18.01.19]

Seit Dezember 2018 forscht der australische Wirtschaftshistoriker Dr. Florian Ploeckl von der University of Adelaide als Humboldt-Fellow in Hohenheim.

Humboldt-Fellow Florian Ploeckl (Bild: F. Ploeckl privat)

Die Verfügbarkeit von Kommunikationsinfrastrukturen ist in der aktuellen politischen Debatte ein prominentes Thema. Sehr aktuelle Beispiele sind die Diskurse um den Ausbau von Breitband-Internetverbindungen bis in den ländlichen Raum oder die Frage nach der Qualität und Abdeckung von Mobildaten-Netzen. Als Begründung für den aufwendigen Infrastrukturausbau wird dabei meist die damit mögliche wirtschaftliche Entwicklung oder besser – die Gefahr des ökonomischen „Abgehängt-Werdens“ herangezogen.

Aber welche Effekte haben neue Kommunikationstechnologien tatsächlich? Welche Zusammenhänge zwischen Kommunikationsdienstleistungen und regionaler Wirtschaftsentwicklung sind belegbar? Derartige Fragen beschäftigen den Wirtschaftshistoriker Dr. Florian Ploeckl – allerdings nicht am Beispiel moderner Digitaltechnologien, sondern an Fällen aus der Frühzeit der Telekommunikation.

Ploeckl, der seit Dezember 2018 mit einem Forschungsstipendium der Alexander-von-Humboldt-Stiftung zu Gast an der Universität Hohenheim ist, stammt aus der Nähe von Augsburg, hat in Maastricht studiert und in Yale promoviert. Nach einer Postdoc-Zeit in Oxford ist er als Lecturer an die University of Adelaide gewechselt.

Im Rahmen des insgesamt mit rund 50.000 € dotierten Humboldt-Stipendiums erforscht der Ökonom die Rolle der Post und insbesondere ihrer Telegraphen- und Telefondienstleistungen zwischen der Mitte des 19. Jahrhunderts und dem ersten Weltkrieg. Dabei vergleicht er die Entwicklung in Deutschland mit der parallelen Entwicklung in Australien. Seine Gastgeberin in Hohenheim ist Prof. Sibylle Lehmann-Hasemeyer, Ph.D., die das Fachgebiet Wirtschafts- und Sozialgeschichte mit Agrargeschichte (520J) leitet. „Ich freue mich sehr, dass wir Herrn Ploeckl mit seinem spannenden Projekt in Hohenheim zu Gast haben - umso mehr, wenn man sieht, dass in den Wirtschaftswissenschaften 2018 nur drei Humboldt-Fellowships vergeben wurden!“ meint Prof. Lehmann-Hasemeyer.


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