Einrichtung von vier Forschungsschwerpunkten an der Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften [28.02.17]
Seit Januar 2017 fördert der Fakultätsvorstand vier Forschungsschwerpunkte. Dahinter steht die Absicht, das Forschungsengagement der Wissenschaftler*innen an der Fakultät zu bündeln und das wissenschaftliche Profil der größten der drei Fakultäten an der Universität zu schärfen.Der Dekan Prof. Dr. Hachmeister erläutert: „Wir haben in einem bottom up-Prozess vier Forschungsschwerpunkte ausgewählt, die alle auf bereits bestehende Initiativen aufbauen. Das zielt auf dreierlei: Unsere Forschungsleistung soll stärker und besser sichtbar werden – insbesondere hinsichtlich Drittmitteleinwerbungen und hochrangigen Veröffentlichungen. Und gleichzeitig wollen wir Spitzenforschung stärker mit unseren Nachwuchswissenschaftler*innen und unseren Studienprogrammen verbinden. Wir sind all den Kollegen dankbar, die diese Herausforderung annehmen.“
Forschungsschwerpunkt „INEPA“ (Inequality and Economic policy analysis)
Die Ursachen und die Implikationen der Ungleichheit sind eine der relevantesten Forschungs- und Diskussionsthemen in der modernen Wirtschaftswissenschaft. Der Forschungsschwerpunkt INEPA entwickelt neue theoretische Modelle und verwendet modernste empirische Methoden um die folgende Fragen zu beantworten: Welche Mechanismen treiben die Ungleichheit und welche Konsequenzen für den Wohlstand der Gesellschaft kann die Ungleichheit haben? Welche Politikmaßnahmen können gesetzt werden um die Ungleichheit und deren Konsequenzen wirksam zu bekämpfen und gleichzeitig das Wirtschaftswachstum nicht zu gefährden? Im Rahmen des Forschungsschwerpunkts Inequality and Policy Analysis (INEPA) wird die Ungleichheit aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachtet. Hierbei werden Experten aus den Themengebieten der Wachstumstheorie, der Demographie, der Soziologie, der Gesundheitsökonomik, der Wirtschaftsgeschichte, der Innovationsökonomik, der Außenwirtschaft, der Arbeitsmarktökonomik, der Finanzwissenschaft und der Ökonometrie miteinbezogen.
Sprecher INEPA: Prof. Dr. Klaus Prettner; inepa@uni-hohenheim.de
Forschungsschwerpunkt „TKID“ (Transformation der Kommunikation - Integration und Desintegration)
Der Forschungsschwerpunkt „Transformation der Kommunikation und ihrer Rolle bei der Integration und Desintegration von Individuen und Gesellschaft“ bündelt bestehende Forschungsaktivitäten der sechs Lehrstühle am Institut für Kommunikationswissenschaft.
Der Fokus liegt auf den beabsichtigten und unbeabsichtigten Folgen der digitalen Transformation von Medien und öffentlicher Kommunikation. Dabei stehen sich funktionale und dysfunktionale Phänomene gegenüber, die unsere rechtsstaatliche Demokratie unterstützen oder gefährden. Beispiele sind
- die Integration von Individuen und Gesellschaften (z.B. durch Agenda-Setting, politisches Wissen) oder deren Desintegration (z.B. durch Targeting, Personalisierung und Filterblasen),
- die Förderung von gesellschaflichem Konsens (z.B. durch öffentlichen Interessensaustausch zwischen Akteuren) oder Dissens (z.B. Polarisierung und Radikalisierung),
- die Legitimation und Stärkung etablierter politischer Strukturen (z.B. durch faktenbasierte Diskurse) oder ihre Schwächung (z.B. durch Medienverdrossenheit, Post-Truth-Society).
Mittelfristig ist eine Drittmittelfinanzierung des Forschungsschwerpunkts angestrebt.
Sprecher TKID: Prof. Dr. Wolfgang Schweiger; tkid@uni-hohenheim.de
Forschungsschwerpunkt „NegoTrans“ (Negotiation Research – Transformation, Technology, Media, and Costs)
Der Forschungsschwerpunkt NegoTrans untersucht Verhandlungen im betrieblichen Umfeld aus einer interdisziplinären Perspektive. Dabei stehen Forschungsfragen zum Einfluss von Informationstechnologien, digitalen Medien und Kosten auf Verhandlungsprozesse und –ergebnisse im Mittelpunkt. Beispielhaft werden Verhandlungsprozesse in der Softwareentwicklung analysiert, in denen unterschiedliche Kommunikationsmedien, wie textbasierte Kommunikation, Videochat oder ähnliches eingesetzt werden. Außerdem soll im Rahmen des Forschungsschwerpunkts NegoTrans ein nationales wie internationales Netzwerk von versierten Forschern und Praktikern aufgebaut werden, welches einen kontinuierlichen Austausch sowie eine strukturierte Ausbildung von Nachwuchswissenschaftlern ermöglicht.
Sprecherin NegoTrans: Prof. Dr. Mareike Schoop; negotrans@uni-hohenheim.de
Forschungsschwerpunkt „INEF“ (Innovation, Entrepreneurship und Finanzierung)
Der Forschungsschwerpunkt “Innovation, Entrepreneurship und Finanzierung (INEF) etabliert Forschungskooperationen und Forschungsprojekte, die sich mit Fragen an der Schnittstelle von Innovation, Entrepreneurship und Finanzierung befassen. Ziel des Forschungsschwerpunktes ist es, die komplexen Zusammenhänge zwischen Innovationspolitik, Bildung, Kapitalmarktregulierung und Risikokapital zu analysieren und zu verstehen, wie sich diese auf unternehmerische Aktivitäten und neue Industrien auswirken.
Die internationalen Forschungspartnerschaften, die Teil des Forschungsschwerpunktes sind, werden vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) als "Thematisches Netzwerk Innovation, Entrepreneurship und Finanzierung (INEF)" gefördert. Das Netzwerk verbindet fünf renommierte Universitäten in Belgien, Frankreich, Italien, den USA und China unter der Leitung der Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften der Universität Hohenheim.
Sprecherin INEF: Prof. Dr. Tereza Tykvová; inef@uni-hohenheim.de